Alle Beiträge von Thilo Auers

Ostern – Licht – Leben

Christus, Licht der Welt.
Gott sei ewig Dank.

Ostern. Auch wenn wir es heuer anders feiern, gilt die Botschaft: Leid und Tod haben nicht das letzte Wort. Das Leben siegt. Wir halten fest an der Hoffnung auf die Auferstehung.

Bei Sonnenaufgang kommen drei Frauen an das Grab, voller Trauer, ohne Hoffnung. Doch der Stein ist weggewälzt, das Grab leer.

Sie hören die Botschaft: Jesus lebt! Er ist auferstanden!

Erst können sie das nicht glauben, doch dann tragen sie die frohe Botschaft weiter, auch zu uns: Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!

Wir wünschen Ihnen gesegnete Ostern!

Ihr Pfarrteam Cornelia Auers, Thilo Auers und Andrea Melzl

Ostern – Licht – Leben

Christus, Licht der Welt.
Gott sei ewig Dank.

Ostern. Auch wenn wir es heuer anders feiern, gilt die Botschaft: Leid und Tod haben nicht das letzte Wort. Das Leben siegt. Wir halten fest an der Hoffnung auf die Auferstehung.

Bei Sonnenaufgang kommen drei Frauen an das Grab, voller Trauer, ohne Hoffnung. Doch der Stein ist weggewälzt, das Grab leer.

Sie hören die Botschaft: Jesus lebt! Er ist auferstanden!

Erst können sie das nicht glauben, doch dann tragen sie die frohe Botschaft weiter, auch zu uns: Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!

Wir wünschen Ihnen gesegnete Ostern!

Ihr Pfarrteam Cornelia Auers, Thilo Auers und Andrea Melzl

Da sein: erdverbunden und himmlisch, demütig und aufrecht. (Thilo Auers)

Fritz Griebel,
Aquarell 59 x 45 cm, 1952
Studie einer Kreuzigungsszene in der Chiesa Santa Maria Inviolata in Riva del Garda

Fritz Griebel konzentriert sich in seinem Aquarell auf das, was Menschen in der Tiefe erleben und erfahren können.

Die Brauntöne zeigen mir, wie sehr wir mit der Erde verbunden sind. Adam, das Erdwesen, das aus der Adama, der Erde, hervorgeht. Der Mensch trägt die Leiden und Schmerzen, aber auch die Kraft und die Energie der Erde in sich.

Es ist, als ob Christus am Kreuz und Maria Magdalena, die zu seinen Füßen kniet, ihr Kreuz auf sich nehmen. Sie nehmen das an, was sie in ihrem Leben gezeichnet hat.

Marias Haltung und ihr Blick wirken demütig. Jesu Haltung ist aufrecht. Sein Blick entweicht … und macht deutlich, dass uns der Sinn und die Zusammenhänge manchmal entzogen sind und wir nicht alles verstehen.

Zugleich wirken Jesus und Maria auf mich kraftvoll und stark. Das Blau der Tücher deutet auf die Verbundenheit mit dem Himmel. Oben, wo manches für uns undeutlich wird, ist der Hintergrund mit mehr blau gezeichnet. Manchmal sind wir gerade in den Momenten, in denen sich uns etwas zu entzieht, dem Himmel näher.

Das Kreuz Jesu verbindet sich mit dem Kreuz der Maria und das Kreuz der Maria verbindet sich mit dem Kreuz Jesu. Wir sind nicht allein – auch mit den Kreuzeserfahrungen heute. Gott ist da. Auch wir können da sein und leben.

Pfarrer Thilo Auers, Karfreitag 2020

Oster-Ei am Sommerflieder im Kirchgarten von St. Matthäus

Liebe Heroldsberger Kinder,

bemalt ein Osterei und bringt euer kleines Kunstwerk in den Kirchgarten der Kirche St. Matthäus! Dort wartet ein Sommerfliederstrauch darauf,  geschmückt zu werden.

Verziert oder bemalt das Ei wie ihr möchtet. Es können ausgeblasene Hühnereier oder auch Eier aus Plastik sein.

Wegen der Corona-Krise müsst ihr außerhalb der Familie mindestens 1,5 Meter Abstand halten, bitte auch beim Aufhängen des Eis.

Wir freuen uns auf einen bunten Strauch! Ab sofort könnt ihr eure Eier hinhängen. Der Busch wird bis zum 26.4. bunt geschmückt bleiben. Wer dann sein Kunstwerk zurückhaben möchte, kann es in der Zeit vom 27. – 30. 04. wieder abmachen und mit nach Hause nehmen.

Macht alle mit und erzählt auch anderen Kindern davon!

Mit Liebe verschwenderisch umgehen. (Kathrin Vogel)

Maria aus Bethanien hat Jesus kurz vor seiner Gefangennahme mit einem sehr teuren Öl gesalbt. Empörend fanden das manche und verschwenderisch. Jesus hat Maria in Schutz genommen: Sie pflegt, sie umsorgt, sie beschenkt. Sie sagt mit ihrem Tun: ich lass‘ dich nicht allein, ich geh‘ mit dir dadurch, ich vertrau‘ auf dich.

Was würde Maria uns heute sagen, wenn sie wiederkommen würde? „Ihr müsst schon aufpassen, was ihr verschwendet! Nicht eure Lebensgrundlage, sondern eure Liebe sollt ihr verschwenden!“

Die Corona-Krise und die Veränderungen unseres Alltags haben uns aufgeweckt, sensibler werden lassen. Wir können heute verschwenderischer umgehen mit

– unserer Zeit: Wir unterhalten uns am Telefon, über whats-app, über Skype. Wir müssen uns nicht mehr beeilen, können auch mal ausruhen zwischen den noch verbliebenen Terminen.
– unserer Aufmerksamkeit: Was beschäftigt mein Gegenüber wirklich? Oft ist eine Klage, eine Unzufriedenheit im nach hinein gesehen nicht mehr so erdrückend wie zuvor. Wie befreiend kann es sein, eine Last abgeben zu dürfen an einen aufmerksamen Zuhörer.
– unserer Zuversicht, die sich z.B. spiegelt im blauen Himmel oder in den Frühlingspflanzen, die jetzt in den Gärten oder im Wiesengrund des Dosenbachs in Heroldsberg farbenfroh blühen.

So wird der verschwenderische Umgang mit unserer Zeit, unserer Aufmerksamkeit und unserer Zuversicht zu einem Geschenk der Liebe. Das nimmt der Ungewissheit und den Sorgen ihre beängstigende Macht und schenkt uns neue Kraft.

Prädikantin Kathrin Vogel

Andachten, Gottesdienste, evangelische Rundfunk- und Fernsehbeiträge im Internet

Liebe Gemeindemitglieder,

momentan finden aufgrund der Corona-Pandemie keine Gottesdienste in unserer Kirchengemeinde statt. Wir möchten Ihnen deshalb gerne Webseiten empfehlen, über die Sie Gottesdienstübertragungen, Rundfunk- oder Fernsehandachten, sowie Radio und Fernsehbeiträge anhören oder ansehen können.

Andachten und Impulse

In unserer neuen Kategorie finden Sie aktuelle Andachten und Impulse seit Mitte März 2020, z.B.

Beginn der Corona-Einschränkungen: Der verschleierte Gott. Der verschleierte Blick. (Th. Auers)

Gemeindebrief: Ein-Sichten. (C. Auers)

Ökumenischer Passionsgottesdienst: Auf Christus schauen und ins Leben gehen. (B. Wolf, Th. Auers)

Palmsonntag: Mit Liebe verschwenderisch umgehen. (K. Vogel)

Karfreitag: Da sein: erdverbunden und himmlisch, demütig und aufrecht (Th. Auers)

Ostern – Licht – Leben (Pfarrteam)

 

 

 

 

Auf Christus schauen und ins Leben gehen. (Bernhard Wolf, Thilo Auers)

Christusteppich von Fritz Griebel (1957)                       Foto: Albin Oberhofer

Auf den ersten Blick wirkt der Christus-Teppich von Fritz Griebel fast steif. Die Grundstruktur ist symmetrisch – in der Mitte das zentrale Bild umrahmt von kräftigem Rot – an den Seiten die Flügelbilder, die etwas in den Hintergrund treten und zugleich mit ihrer Symbolik die Aussage im Zentrum stützen. Je länger wir den Teppich betrachten, desto lebendiger wird er: neben den vielfältigen Kreuzen fallen die vielen Tiere auf: ein Pfau, 12 Tauben, ein Lamm, ein Fisch und dann viele kleine Sterne und Lebenskreuze.

Die linke Seite: Hier stehen Kreuz und Auferstehung, Anfang und Ende eng zusammen. Das Jerusalem-Kreuz weist auf die Kreuzigung und die Wunden Jesu. Der Pfau steht für die Auferstehung und das ewige Leben. Pfauen werfen im Herbst ihre Schwanzfedern ab. Im Frühjahr erneuert sich ihr Federkleid. Alpha und Omega sind umschlossen von Kreuz und Auferstehung. Gerade erleben wir wie das Kreuz der Corona-Krise sich in der ganzen Welt ausbreitet und viele Menschleben fordert. Aus der Sicht des Glaubens ist das nicht endgültig. Gott wird einen neuen Himmel schaffen und eine neue Erde, in der es kein Leid, kein Geschrei und keinen Schmerz gibt.

In der Mitte sind zwölf Tauben auf das Christuszeichen hin geordnet. Hier nimmt Griebel ein Motiv aus einem Mosaik in Albenga (5. Jahrhundert) auf. Für uns sind die Tauben mehr als nur Stellvertreter der zwölf Apostel. Es kommt die Natur ins Bild. Gemeinsam mit den Sternen ordnet sich der ganze Kosmos. Eine starke Botschaft in unserer einerseits wissenschaftlich so fortgeschrittenen Zeit, in der uns immer mehr bewusst wird, wie sehr wir uns an der Natur vergehen.

Die rechte Seite: Kreuz und Lamm weisen auf das aufopferungsvolle Wirken Jesu. Als Folge sieht Griebel ein wertvolles mit Edelsteinen bestücktes Kreuz, das verbunden ist mit fünf Broten und einem Fisch. Das erinnert an die Speisung der 5000, der Geschichte des wundervollen Teilens, bei der alle satt werden. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen in dieser Krisenzeit ihre Hilfe anbieten. Sie achten darauf, ob die Nachbarin was brauchen kann. Sie verbreiten Wissen, Humor und Freude. Sie stellen eine Kerze ins Fenster und beten für Altenpfleger, Krankenschwestern und Ärztinnen, Verkäufer und Lieferanten und alle, die unsere Versorgung am Laufen halten. Sie spielen die Ode an die Freude von den Balkonen und entwickeln fantasievolle Ideen, die trösten und Hoffnung wecken.

Die Strenge, die der Christusteppich von Fritz Griebel zunächst ausstrahlt, bekommt mehr und mehr ein liebevolles Gegengewicht, je länger man ihn betrachtet. Suchen wir selbst für unser Leben und Zusammenleben eine neue Ausrichtung auf den liebenden Christus und unsere Mitmenschen.

Impulse von Gemeindereferent Bernhard Wolf und Pfarrer Thilo Auers

Entwurf von Fritz Griebel, 1957, 170 x 425 cmEntwurf von Fritz Griebel, 1957, 170 x 425 cm

Fritz Griebel (1899-1976) hat den Christusteppich 1957 für das FrauenWerk Stein entworfen. Der Anlass war das 25jährige Bestehen des Bayerischen Mütterdienstes. Die Tapisserie wurde in der Nürnberger Gobelin-Manufaktur gewirkt. Der Christusteppich ist wie ein mittelalterliches Triptychon komponiert und verwendet frühchristliche Symboldarstellungen. Er zeigt klare Formen, die zuweilen symbolisch oder abstrakt ausgeführt sind. Fritz Griebel schuf über 30 Entwürfe für Gobelins. Bis Anfang September 2020 ist der Christusteppich in St. Margaretha aufgestellt und ab dem Tag des offenen Denkmals, 13.9.2020, in St. Matthäus. Unsere Kirchengemeinden danken dem FrauenWerk Stein für die Leihgabe und den Kulturfreunden Heroldsberg für die Koordination und die finanzielle Ermöglichung der Ausstellung.

Ein – Sichten. (Cornelia Auers)

Unsere Kirche ist weiter offen, auch in Zeiten von Corona. Vielleicht tut es Ihnen gut, sich in eine Bank zu setzen, ein Gebet zu sprechen, zur Ruhe zu kommen und die Textilinstallation auf sich wirken zu lassen.

Da hängen mehrere durchscheinende Stoffbahnen von dem Bogen herab, verhüllen den Blick in die Apsis und geben gerade dadurch neue Ein-Sichten. Je nach Tageszeit und Lichteinfall ergibt sich eine andere Stimmung. Vom Kirchenschiff aus erscheint der Vorhang weiß und violett, mal deckender, mal durchscheinender.

Betritt man die Kirche, so wird der Blick auf die Mitte gezogen, auf das Riemenschneiderkreuz. Doch je nach Ort in der Kirche bzw. Sitzplatz in der Kirchenbank verändert sich der Blick nach vorne. Da wird mal ein Teil des Gewölbes betont, mal leuchten die Altarkerzen durch den Vorhang, mal erscheint ein Detail aus den Altarbildern, wie das Volk Gottes bei den Zelten, das in der Wüste unterwegs ist.

Auch der Aus-Blick von der Apsis ins Kirchenschiff ändert sich. Die Stoffe erscheinen eher grünlich und nehmen die
Farbe der Kirchenbänke auf. Ich entdecke in dem offenen Durchbruch den Ausschnitt eines Fensters, der Decke, der Orgel, der Emporen.

Mal klar – mal durchscheinend hell, dann wieder verborgen- so kenne ich es auch von meinem Glauben. Da leuchten immer wieder andere Aspekte auf.

Es gibt Momente, da scheint für mich das Licht des Glaubens ganz hell. Bei einem Fest wie an Weihnachten oder wenn der 7 Monate alten Junge beim Taufgespräch strahlend und voller Vertrauen die Welt entdeckt.

Wenn ich um den Tod eines lieben Freundes trauere, stehe ich nah am Kreuz. Mal gefangen in Trauer und Verlust. Mal kann ich erahnen, dass ich in der Trauer nicht allein bin. Auch Gott hat gelitten und getrauert, und irgendwo ist er auch jetzt da.

Und dann sehe ich mich wieder bei den Zelten, so wie damals das Volk in der Wüste unterwegs war, sind auch wir auf dem Weg. In aller Unsicherheit, in allem Wagnis spüre ich die Zusage: Gott ist mit dabei. Das gilt auch in Zeiten von Corona. Er gibt uns, was wir zum Leben brauchen und begleitet mich und dich.

Pfarrerin Cornelia Auers

Der verschleierte Gott. Der verschleierte Blick. (Thilo Auers)

Foto:Foto: Uwe Niklas Uwe Niklas

Im Gebet-Buch unserer Kirche steht: „Wir stehen wirklich vor einem verschleierten Gott. Kyrie eleison.“ (20.3.2020) Darunter steht: „… nicht Gott ist verschleiert, sondern unser Blick. Vielleicht werden wir nach der Pandemie klarer sehen. – Die Hoffnung bleibt.“ (21.3.2020)

Ich kann beide Gedanken gut verstehen.

Bei dem, was wir gerade erleben, kann die Frage aufbrechen: Verbirgt sich Gott? Oder: Mein Gott, mein Gott, warum? Ich sorge mich, wenn ich Menschen kenne, die infiziert sind. Ich bin bestürzt über die Zustände in Italien. Ich trauere um die vielen Toten. Wo ist Gott? Gott ist nicht der Verursacher der Pandemie. Er steht auf der Seite der Leidenden. Kyrie eleison.

Und zugleich: Eine Krise hat immer auch eine Chance. Unser Blick verändert sich jetzt schon. Ich bin berührt, wie viele Ideen Menschen entwickeln, um einander beizustehen. Der Ton im Internet verändert sich. Nachbarn helfen gerne. Die Hoffnung bleibt.

Pfarrer Thilo Auers