Auch in diesem Herbst gab es wieder Veranstaltungen und Aktionen für die Menschen in unserer russischen Partnergemeinde:
Den Partnerschaftsgottesdienst am 28.9. gestalteten acht der zehn Teilnehmer unserer Saransk-Reisegruppe vom Juni mit. Besonders interessant war Hans-jörg Boschs Bericht über die Veränderungen, zumeist Verbesserungen der dortigen Verhältnisse, die er gegenüber denen bei seiner ersten Reiseteilnahme nach Saransk im Jahre 1996 feststellen konnte. Ergänzt wurde das von Diemute Plorin. Heidi und Hermann Drescher spielten passend dazu russische Melodien mit Geige und Flöte. Eva und Thomas Eibenberger zeigten wieder Fotos von dort.
Einen Informations- und Dankesbrief verteilten meine Frau und ich am 23. Oktober in Heroldsberg an alle uns bekannten Spender für Saransk.
Das Pfarramt verschickte die Briefe an die auswärtigen Spender.
Beim Adventsmarkt (29./30. No- vember) verkauften Saranskfreunde verschiedene „Kleinigkeiten“ zugunsten unserer Partnergemeinde.
Unser alljährliches Weihnachtspaket schicken wir in diesen Tagen wieder an Pfarrer Thomas Passauer in Berlin, der es zu Pastor Michelis bringt, der die Briefe beim Weihnachtsgottesdienst verteilt. Sie enthalten wieder eine von mir verfasste kurze Andacht mit Bezug auf die beigelegte originelle Weihnachtskarte: Da tanzen zwei Paare vor dem Stall von Bethlehem, entsprechend Paul Gerhardts weihnachtlicher Liedstrophe „Fröhlich soll mein Herze springen …“. Ins Russische übersetzt hat die Andacht wieder Natascha Bosch. Auch mit dem nach Familiengröße gestaffelten Geldbetrag wollen wir unsere Verbundenheit in der gemeinsamen Weihnachtsfreude zeigen.
Gemeindehaus ist verkauft – Ein Nachruf
Zu den Baukosten des Gemeindehauses in Lomonossowka hatten Ende der 90er Jahre 10.000,- DM aus Heroldsberger Spenden beigetragen. Mit seinem hellen Saal, Küche, WCs, 2 weiteren Räumen und großem Parkplatz diente es unserer Partnergemeinde von 2001 bis 2010 als freundlicher Ort für ihre Gottesdienste, Feiern und andere Veranstaltungen. Manche Heroldsberger werden gute Erinnerungen an dieses schöne Backsteingebäude und manche Gottesdienste darin haben. Wegen eines Rechtsstreits um Gebührenzahlungen zwischen dem vorigen und dem neuen Besitzer der ganzen kleinen Siedlung wurden Wasser und Strom abgeschaltet, und damit die weitere Benutzung des Gebäudes verhindert. Für die finanziell schwache Propstei als Eigentümer wurden die Kosten für den Erhalt zu teuer. Deshalb bemühte sie sich um den Verkauf, seit vier Jahren leider vergeblich. Vom Erlös sollte ein kleineres Gebäude für die Gemeinde gekauft werden. Für die Zwischenzeit bot Vera Frisen in Sosnovka, ganz am Ostrand des großen Gemeindegebietes ihre große Wohnküche für die 14-tägig gefeierten Gottesdienste an. Nur bei besonderen Anlässen, wenn größere Besucherzahlen zu erwarten sind, wie bei unserem Besuch in diesem Jahr, konnte der Gottesdienst in der Kirche von Turgenjewo (ganz am Westrand der Gemeinde) stattfinden.
Beides wird nun die Dauerlösung bleiben müssen.
Denn nachdem die Propstei das Gebäude im Herbst endlich für 24.000,- € verkaufen konnte, benötigt sie das Geld dringend für Reparaturen an ihrer Auferstehungskirche in Königsberg / Kaliningrad. Von einem Haus für unsere Partnergemeinde ist jetzt nicht mehr die Rede. Wie der neue Besitzer des früheren Gemeindehauses dieses nutzen wird, ist noch nicht bekannt.
Pastor Michelis wieder im Volldienst
Pastor Wladimir Michelis, der an diesem 1. Dezember 68 Jahre alt wird, ist ältester und dienstältester Pastor der Propstei Kaliningrad. Er arbeitete seit über einem Jahr als Rentner nur noch im Teildienst auf Honorarbasis. Wegen plötzlicher großer Lücken in der pastoralen Versorgung der 32 Gemeinden der Propstei ist Pastor Michelis auf Bitte des Propstei-Rates nun wieder in den vollen Dienst zurückgekehrt. Außerdem ist er zum „geistlichen Leiter der Propstei“ ernannt worden und übt nun diese beratende (nicht verwaltende) Tätigkeit an zwei Tagen wöchentlich in Kaliningrad aus. Er bleibt aber auf jeden Fall auch zuständiger Pastor für unsere Partnergemeinde mit Gottesdiensten und Seelsorge. Hoffen und beten wir, dass er die Aufgaben und Belastungen gesundheitlich durchhält.
Ein frohes Weihnachtsfest
und ein gesegnetes neues Jahr 2015 wünschen Ihnen
Ihre Diemute und Klaus Plorin