Ein musikalischer Gottesdienst – Sonntag 26.10.08
Der Chor und ein Streichorchester unserer Gemeinde werden die Messe in d-Moll von Peter Cornelius im Rahmen des Gottesdienstes aufführen.
Cornelius lebte von 1824 – 1874, einer Epoche, die von den romantischen Strömungen
beherrscht war. Bekannt wurde er als äußerst produktiver Liedkomponist.
Die Grundlage für fast die Hälfte seiner Lieder sind eigene Dichtungen.
Cornelius bezeichnet sich selber als „Dichterkomponist“. Die Frage, ob er nun Dichter oder Musiker sein sollte, begleitete ihn fast sein ganzes Leben.
Neben seinem reichhaltigen und heute vielfach aufgenommenen Liedschaffen widmete er sich auch der Kirchenmusik. Bedauerlicherweise gingen viele dieser geistlichen Werke verloren. Zum Glück blieben neben seinem Stabat Mater (1848/49) und dem Großen Domine
(1852) auch die Messe in d-Moll (1852) erhalten. Sie wurde am Himmelfahrtstag des
Entstehungsjahres in Berlin, in der Kapelle der Barmherzigen Schwestern (die 1846 als erster Frauenorden seit der Reformation nach Berlin gekommen waren), uraufgeführt. Somit war die ursprüngliche Fassung nur fürzweistimmigen Frauenchor gedacht.
Wir werden die Messe in einer Fassung für gemischten Chor von Dr. R. Taubald zu Gehör bringen. Klanglich etwas pompös und in Anlehnung an die spätklassizistische Orchestermesse komponierte Cornelius das Gloria und Teile des Credos. Neben diesen
konventionellen Wendungen spürt man im Werk mannigfaltig individuelle Züge des Liederkomponisten, die seine Wiedergabe reizvoll machen. Dazu zählen vor allem die liedhaften lyrischen Abschnitte im Kyrie und im Et incarnatus est. Bemerkenswert sind
auch die von Cornelius gewählten Harmonien, die immer im Dienst der Wortausdeutung
stehen.
Die Sopran-Soli werden von Elenor Kowsoleea gesungen.
Alle Teile der Messe werden in den liturgischen Ablauf eingeflochten, so dass Sie ein klangvoller harmonischer Gottesdienst erwartet.