Friedensgottesdienst am 17.11.2013, 10.30 Uhr

Das Thema der diesjährigen Friedensdekade lautet: „solidarisch?“

Solidarität äußert sich in der Verbundenheit mit Menschen in Notsituationen, etwa bei Erdbeben, Flutkatastrophen oder bei Menschenrechtsverletzungen. Es gibt auch öffentliche Kundgebungen, die Einsatz fordern für Verfolgte und Bedrängte, sozial Benachteiligte und bedingt durch die geltende Wirtschaftsordnung in Armut Lebende. Gerade solche Forderungen sind jedoch zugleich ein Zeichen für den vielerorts bestehenden Mangel an tatkräftiger Solidarität. Das Stichwort Solidarität findet sich vor allem in den gegenwärtigen Debatten um die europäische Wirtschaftskrise wieder, wie etwa Solidarität mit den Banken und mit Griechenland oder die solidarische Förderung von Wirtschaftsprojekten in Afrika, die mit dem Preis der Landenteignung bezahlt werden. Ist das tatsächlich solidarisch? Oder mit wem sind wir eigentlich solidarisch? Was heißt es für Christen, solidarisch zu sein? Diese Fragen stehen hinter dem Fragezeichen des diesjährigen Mottos.
Eine biblische Antwort auf die Frage, wie Solidarität zu verstehen ist, geben die ausgewählten Psalmverse: „Verschafft Recht den Unterdrückten und Waisen, verhelft den Gebeugten und Bedürftigen zum Recht! Befreit die Geringen und Armen, entreißt sie der Hand der Frevler!“ (Ps 82,3-4). Es gilt Missstände zu benennen und zu beheben, denn Ungerechtigkeit ist ein Frevel vor Gott, und deren Förderer und Begünstigte sind Frevler! Der Psalmist ist eindeutig, wem unsere Solidarität zu gelten hat; nicht der unrechten Machtausübung, die verantwortlich ist für die Kluft zwischen Arm und Reich, die privilegiert und diskriminiert, sondern dem Menschen, dem Unrecht widerfährt. Neben den alttestamentlichen Appell tritt das Handeln Christi im Lukasevangelium (Lk 9,10-17). Christus und seinen Jüngern folgte eine Menschenmenge von 5.000 Männern mit ihren Familien. Als für den gesunden Menschenverstand die fünf Brote und zwei Fische nicht zu deren Speisung ausreichten, lehnte er es ab, die Menschen hungrig wegzuschicken. Vielmehr blickte er zum Himmel auf, segnete das Wenige und ließ es an die Menge verteilen, so dass nicht nur alle satt wurden, sondern noch eine Fülle übrig blieb. Für die „Sonne der Gerechtigkeit“ (Mal 3,20) gab es offensichtlich nur einen Weg, mit dieser fast aussichtslosen Situation umzugehen, nämlich selbst Geringes als von Gott geschenkte Gabe zu verstehen und Begrenzungen in ausnahmsloser tätiger Nächstenliebe zu überwinden. Dies sei auch der wegweisende und hoffnungstragende Wunsch für alle, die die ökumenische Friedensdekade in diesem Jahr begehen und in ihren jeweiligen Kontexten tätig sind.

Auch unsere Kirchengemeinde nimmt die Friedensdekade auf und gestaltet unterschiedliche Gottesdienste zum Thema Frieden.

Herzliche Einladung Ihnen allen zum Friedensgottesdienst am 17.11.2013 um 10.30 Uhr in St. Matthäus!