Der Luther Moment

Eine ganze Nacht kann der Mönch Martin Luther nicht schlafen. Er ringt mit sich. Hinterfragt seine Gedanken. Denn morgen ist sein großer Auftritt auf dem Reichstag in Worms. Und der könnte auch das Ende seines Lebens bedeuten. Martin Luther soll seine Schriften widerrufen, in denen er die Gnade Gottes über die Lehre der Kirche stellt. Am Ende der Nacht weiß er: Ich kann und will nicht widerrufen, „weil wider das Gewissen etwas tun weder sicher noch heilsam ist.“

Seine Rede vor Kaiser, Fürsten und Kirchenleuten endet mit den bekannten Worten: „Hier stehe ich! Ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen.“ Martin Luther beruft sich auf sein Gewissen, zeigt Haltung und bittet Gott um Hilfe. Der Kaiser beschuldigt ihn des Irrtums und verhängt am Ende die Reichsacht.

Am 18. April vor 500 Jahren ist das geschehen und an diesem Wochenende erinnern Kirche und Staat daran. Es geht um Zivilcourage, mutiges Auftreten, friedlichen Widerstand gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Und es geht um die Frage: Welche Luther-Momente brauchen wir heute? Die Veranstalter wollen zeigen, dass jeder mutig sein kann. Also: Nutzen wir unser Gewissen wie einen Kompass! Zeigen wir Haltung! Vertrauen wir auf Gott!

Das Themenheft der Evangelischen Kirche in Deutschland finden Sie unter: wagemutig.de/service/ekd-themenheft-1521-2021.html

Thilo Auers