Neues aus unserer Partnergemeinde Saransk

Erntedankfest fröhlich gefeiert
In den Landgemeinden der russischen Propstei Kaliningrad, also auch in unserer Partnergemeinde, ist der Erntedank ein besonders wichtiges Fest im Kirchenjahr. Weil die Bezahlung für ihre Berufsarbeit meistens kaum ausreicht, sind fast alle Menschen dort auf Gemüse, Kartoffeln und Obst aus ihren oft großen Gärten sehr angewiesen. Sie wenden viel Zeit und Arbeit an Saat und Pflege der Pflanzen, an deren Ernte, Verarbeitung, Haltbarmachung und Lagerung für die Winterzeit auf. So haben sie ein gefühlsmäßig viel engeres Verhältnis zu den Früchten als wir hier, die wir sie meist aus großer Auswahl in unseren Läden kaufen können.

Der Erntealtar in Weras Wohnküche wurde wieder fantasievoll gestaltet, fast alle Besucher des Gottesdienstes haben aus ihren eigenen Gärten einige Früchte mitbrachten.
Da es im russischen Gesangbuch seltsamerweise kein Erntedanklied gibt, sang man mehrere passende Strophen der russischen Übersetzung von Paul Gerhardts Lied „Ich singe dir mit Herz und Mund…“ (EG 324).
Wie schon in den Vorjahren wurde auch diesmal der duftende Inhalt des so gut gefüllten, großen Früchtekorbs anschließend einem Kindergarten in der Kreisstadt Polessk geschenkt, wo man sich darüber sehr freute.

Dolmetscher bei Visitation
Pastor Michelis, der fließend Russisch und Deutsch spricht, wirkte schon oft als Simultandolmetscher bei Synoden und internationalen kirchlichen Konferenzen mit. Nun wurde er vom 13. bis 16. Oktober wieder einmal dringend gebraucht. Denn es fand eine Visitation der Propstei statt, ein turnusgemäß alle paar Jahre üblicher beratender Besuch durch die kirchlichen Vorgesetzten.
Es kamen nach Kaliningrad der Erzbischof der Evang.-Luth. Kirche in Russland aus Moskau, der zuständige Oberkirchenrat von der EKD in Hannover und Pastorin Christa Hunzinger aus Hamburg.
Pastor Michelis dolmetschte beim Eröffnungsgottesdienst der Visitation in der Auferstehungskirche, bei Gesprächen mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten des Gebietes Kaliningrad, mit dem Bischof der Russ.-Orthodoxen Kirche, dem deutschen Generalkonsul und mit Sozialbehörden beim Besuch im Altenheim Carl-Blum- Haus. So trug Pastor Michelis dort überall sehr zum gegenseitigem Verständnis bei.

Herzlichen Dank an alle Spender
Heuer wurde in Heroldsberg wieder erfreulich gut für unsere Partner in Saransk gespendet. Dafür danke ich dem Freundeskreis persönlich und im Namen von Pastor Michelis und der dortigen Familien sehr herzlich. So konnten im Sommer die Visa- und Reisekosten unserer acht Besucher bezahlt werden. Und auch zum Weihnachtsfest können wir wieder, nach Größe der Familien gestaffelt, mit einem Geldbetrag eine kleine Hilfe geben und Freude machen. Meine Weihnachtsandacht übersetzte diesmal Karola Zenker, die auch beim Besuch in Saransk im Vorjahr dolmetschte.

Den herzlichen Segenswünschen an Sie alle zum Fest und neuen Jahr von Pastor Michelis und aus Saransk schließen meine Frau und ich uns hiermit gerne an.
Pfr. i.R. Klaus Plorin