Neues aus unserer Partnergemeinde Saransk

Von Pastor Michelis erfuhr ich Anfang Mai in einem Telefonat wieder mal ein paar Neuigkeiten von den Gemeindegliedern in und um Saransk:

Allgemeine Teuerung
Nachdem es endlich auch dort etwas wärmer wurde, begannen fast alle Familien in ihren Gärten und auf ihren kleinen Äckern mit dem Setzen von Kartoffeln, dem so wichtigen Grundnahrungsmittel. Eine reiche Ernte ist ihnen zu wünschen. Denn wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage in ganz Russland nimmt die Teuerung gerade von Lebensmitteln ständig zu, was besonders Rentner, die einen großen Teil der Gemeinde bilden, sehr belastet. Auch die weitere Kürzung der Renten trifft sie hart. Wohl dem, der etwas Land besitzt oder pachten kann und die Kraft hat, dieses auch gut bearbeiten zu können.

Freude bei Familie Koslow
Valerij Koslow, der nierenkranke Landwirt, der wöchentlich drei Mal zur Dialyse ins Gebietskrankenhaus nach Kaliningrad/Königsberg fahren muss (Heroldsberger Spenden decken die Kosten), hat inzwi- schen nach dem Tod seiner Frau wieder neuen Lebensmut gefunden. Dazu trägt bei, dass sein jüngerer Sohn Alexej und dessen Frau Sinaida nun endgültig bei ihm im Haus wohnen und gerade ein zweites Söhnchen bekommen haben. Da ist nun ein munteres Familienleben im Haus. Auch seine Tochter besucht ihn oft.

Sorgen in der Partnergemeinde
Irina Komorowas behinderter Sohn Wolodja in Druschnoje wird weiterhin gegen seine Krebskrankheit bestrahlt, was bisher erfolgreich zu wirken scheint. Wenn er mit
seiner Mutter den Gottesdienst in Sosnowka besucht, wirkt er ganz fröhlich wie immer, ist allerdings sehr mager geworden. Anatolij Koslow aus dem Dorf Saransk, der ältere fleißige Landwirt mit seiner kräftigen Bassstimme, hat die dringend nötige Bypass-Operation am Herzen gewagt, die gut verlaufen ist. In der Zeit seines längeren Reha-Aufenthalts musste seine Frau Ljuba nach ihrer Augenoperation zu Hause alleine zurecht kommen, die Hühner und Kuh versorgen, hat es mit einiger Mühe aber geschafft.

Maria Lakman, die Witwe des früheren Leiters unserer Partnergemeinde, die seit einigen Jahren im Haus ihres Sohnes am Rand von Kaliningrad wohnt, rief uns überraschend aus Köln an und bat uns um Fürbitte für ihr sechsjähriges Enkelkind. Die zweite Tochter ihres Sohnes ist an Leukämie erkrankt und wird seit einigen Wochen und voraussichtlich noch bis zum November in der Kölner Universitätsklinik behandelt. In Russland war so schnell keine Behandlung möglich, und diese Familie kann sich die so lange und sehr teure Behandlung finanziell leisten. Großmutter Maria und Mutter Oxana lösen sich in Köln alle zwei Monate in der täglichen Begleitung und Betreuung des Mädchens ab. Hoffen wir auf Heilung!

Albina konnte etwas geholfen werden.
Unsere Freundin und Dolmetscherin Albina Beliajewa, die am 12. April 84 Jahre alt wurde, ist herzkrank. Weil sie im 4. Stockwerk wohnt, und das Haus keinen Aufzug hat, kann sie die Treppen kaum bewältigen und kommt nur noch selten aus dem Haus. Ihre Enkelin Viktoria und ihr Sohn versorgen sie mit den nötigen Lebensmitteln. Als die Herzkrankheit im Winter schlimmer wurde, und Albina vor Schmerzen nachts nicht mehr schlafen konnte, empfahl ihre Ärztin ihr ein gutes Medikament, das aber für eine Rentnerin unbezahlbar ist. Pastor Michelis, der einen Notfond aus Heroldsberger Spendengeld verwaltet, konnte Albina das nötige Geld für den Kauf der Tabletten zukommen lassen. Eine Besserung spürt sie schon und dankt deshalb den Heroldsberger Freunden und Spendern herzlich. Wir hoffen, dass sie uns bei unserem Saransk-Besuch im August wieder hilfreich begleiten kann. Von unseren Begegnungen dort werden wir im Saransk- Gottesdienst am 11. September in Wort und Bild berichten.
Klaus Plorin