Neues aus Saransk

Abschied von Hannes Saibel
Es war für uns Besucher in jedem Jahr bewundernswert, wie Hannes und Nina Saibel in ihrem Häuschen in Iljitschowo trotz ihres hohen Alters von Mitte 80 Jahren und verschiedener Krankheiten sich immer noch bescheidene Eigenständigkeit und bäuerlichen Lebensstil mit Kuhhaltung bewahrten. Ihren Erzählungen in altschwäbischem Dialekt über ihr Leben in schweren sowjetischen Kriegs- und Nachkriegszeiten zuzuhören war für uns faszinierend, ihre nicht abzuwehrende Gastfreundschaft überwältigend.
Bei unserem letzten Besuch Ende Juli blieb aber Hannes sehr still, war seit einem Jahr sehr geschwächt durch chronische Magenprobleme.
Von Pastor Michelis erfuhr ich im September telefonisch, dass Hannes Saibel Ende August nach einem Magendurchbruch im Gebietskrankenhaus gestorben ist. Pastor Michelis hielt ihm in dessen Haus die Aussegnung und Trauerfeier, an der einige Nachbarn und Gemeindeglieder teilnahmen. Witwe Nina musste nun zur Familie eines ihrer drei Söhne nach Kaliningrad ziehen. Sich auf das Leben in der Großstadt umzustellen wird der so ländlich geprägten Frau sehr schwer fallen. Wir wünschen ihr dort familiäre Geborgenheit und einen friedlichen Lebensabend.

Baumaßnahmen
Lena Jankowski, die Älteste in der Partnergemeinde, wohnt bei Sohn und Schwiegertochter in einem alten Forsthaus nahe Sosnovka bisher sehr beengt. Sie erzählte uns schon öfter in gutem Hochdeutsch aus ihrem sehr bewegten Leben. Seitdem der Sohn die zweite Haushälfte dazukaufen konnte, wartet sie auf ein eigenes Zimmer, das ihr Sohn seit einiger Zeit renoviert. Nun stürzte sie zwei Mal schwer und konnte sich deshalb nicht wie sonst von ihrem Sohn zum Gottesdienst im Haus von Vera Frisen fahren lassen. Wir wünschen ihr baldige Genesung, und dass sie wieder an den Gottesdiensten teilnehmen und ihr eigenes Zimmer beziehen kann.
Um die kleinen Erweiterungen an ihren Häusern, besonders für sanitäre Räume, die wir im Sommer noch im Bau sahen und dafür Zuschüsse gaben, rechtzeitig winterfest und benutzbar zu machen, bemühten sich in den letzten Monaten Witwe Valentina Motjatschowa in Iljitschowo, Familie Frisen in Bogatowo und Familie Ernst in Krasnijar. Für viele Familien lagen Toilette (genauer „Klo-Häuschen“) und Banja / Sauna meist im Garten. Immer mehr konnten es sich inzwischen leisten, bessere und bequemere Verhältnisse im Haus einzurichten.

Pastor Wladimir Michelis, der am 1. Dezember 67 Jahre alt wurde, wegen nur kleiner Rente und aus christlicher Überzeugung aber auf Honorarbasis weiter Dienst tut, muss bis zum nächsten Frühjahr die Pfarramtsvertretung auch in der Gemeinde Gusew / Gumbinnen übernehmen, 60 km von seinem Wohnort entfernt. Sein Dienstbereich erweiterte sich dadurch von unserer Partnergemeinde bis Gusew auf eine Strecke von über 160 km. Wir wünschen ihm allzeit sichere Fahrt auf den dort oft nur wenig geräumten winterlichen Nebenstrecken, und dass er die zusätzlichen Belastungen gesundheitlich durchhält.

Dank für Spenden
Wir danken für alle Spenden, die Sie und einige andere hilfsbereite Geber über Heroldsberg hinaus für Gemeindeglieder in Saransk auch in diesem Jahr gegeben haben. Damit konnten wir besonders chronisch Kranke, die darauf leider angewiesen sind, und andere Hilfsbedürftige unterstützen. Den herzlichen Dank aller dieser Menschen und auch von Pastor Michelis, der die Gelder kontrolliert einsetzt, geben wir sehr gerne an Sie wieder weiter.
In diesen Tagen ist auch das Päckchen unserer Weihnachtsaktion schon auf dem Weg nach Saransk. Ein Transparentbild, besinnliche Worte und ein nach Familiengröße gestaffeltes kleines Geldgeschenk wird Freude machen.

Pastor Michelis verteilt die Briefe beim Weihnachtsgottesdienst und bei Hausbesuchen. Wir bitten weiterhin um Ihre Spenden auf das Pfarramts-Spendenkonto Nr. 3023400 bei der Raiffeisenbank BLZ 770694 61 mit dem Verwendungsvermerk „Saransk“.

Einladung zur Saransk-Reise 2014
Unsere nächste Fahrt, und im 20. Jahr unserer Partnerschaft, wohl auch eine der letzten, planen wir von Pfingstsamstag, 7. Juni, bis Dienstag, 17. Juni. Unser Programm wird neben Besuchen bei Familien und dem Gottesdienst diesmal auch touristisch geprägt sein und zu Sehenswertem in Marienburg, Danzig, der Großstadt Kaliningrad und an der Ostseeküste führen.
Auskünfte über alle Sie interessierenden Fragen dazu erteilen gerne Diemut und Klaus Plorin telefonisch (0911/5700509) oder bei stärkerem Interesse auch bei einem Hausbesuch.
Klaus Plorin