Singgottesdienst am 3. Advent 17.12.17

„Kindelwiegen“
Herzliche Einladung zum Singgottesdienst am 3. Advent um 10.00 Uhr in St. Matthäus

Mit dem gekreuzigten Jesus haben manche Menschen Probleme. Aber die Madonna mit dem Jesuskind ist allen vertraut. Ein Kind an der Brust seiner Mutter, in voller Geborgenheit – das spricht jeden an. In dem Bild wird ein eigenes Bild wieder wach. Man hat einst selber so ein Baby auf dem Arm getragen, oder selber gestillt. Aber in dem Bild spiegelt sich auch immer eine Sehnsucht nach einer solchen Geborgenheit und der Betrachter hofft unwillkürlich, dass er selbst einmal solche Geborgenheit erlebt hat. Es überrascht deshalb nicht, dass Weihnachten auch
das Fest der kleinen Kinder ist, und die Erinnerung daran, dass Gott als kleines Kind geboren ist. Mit Licht und Wärme verbinden wir alles, was ein solches kleines Kind für sich braucht. Die Volksmusik betont darüber hinaus noch einen weiteren Aspekt: das Kindelwiegen. Gewiegt werden, Schaukeln – uralte menschheitliche zuwendung zum Kind. Es ist wie eine Wiederholung oder Erinnerung an die Bewegung im mütterlichen Leib.
In der weihnachtlichen Volksmusik heißt es: Da droben am Berge weht kühle der Wind, da sitzet Maria und wieget ihr Kind. Da ist das Geschehen noch weit weg, märchenhaft. Aber dann fordern die singenden Menschen sich selber dazu auf, das Kindlein zu wiegen. zuvor wird der intime Blick auf Josef gerichtet, der von Maria zum Wiegen aufgefordert wird. Und dann dürfen wir alle zuschauen oder mitwiegen.
Im Singgottesdienst wollen wir singend wiegen und uns Gedanken machen, was dieses Wiegen für uns und den Gottessohn bedeutet und welche tiefen menschlichen Bedürfnisse darin ausgesagt werden.
Franz Peschke