1000 Sterne für Saransk

Gewinn beim Adventsmarkt
Der Rand des Standes der beliebten Waffelbäckerei der ev. Gemeinde beim Adventsmarkt am 29. und 30. November war ein günstiger Platz für unseren Verkauf von Holzartikeln zugunsten unserer Partnergemeinde.
Besonders begehrt waren die Holzsterne verschiedener Größe, die uns wieder Herr Otto Schubert aus Oberschöllenbach freundlicherweise hergestellt hatte. Ebenso die Holzschalen, die unser Schwager Christian Zenker in Ermreuth gedrechselt und uns überlassen hatte, sowie Kekse und Marmeladen, von fleißigen Hausfrauen zubereitet. Diesen Damen, den Herren, aber auch den ausdauernden Verkäuferinnen, den Käufern und Spendern sei herzlich gedankt. Denn die erzielten 652,- € sind ein gutes Ergebnis. Für meine Frau und mich gab es auch mehrere anregende Gespräche mit noch gut bekannten unserer früheren Gemeindeglieder.

Weihnachtsgeld wichtig
Die auch durch die westlichen Sanktionen verursachte Wirtschaftskrise in Russland hat in den letzten Monaten zu Preissteigerungen bis zu 20 % geführt. Nur der Preis für das wichtigste Grundnahrungsmittel Brot ist staatlich festgelegt. Gut, dass viele Familien dort Obst und Gemüse aus ihrem Garten eingeweckt haben. Unsere Weihnachtsbriefe hat Pastor W. Michelis im Gottesdienst am 1. Feiertag bei Vera Frisen an alle, die an diesem russischen Arbeitstag kommen konnten, und bei Hausbesuchen jeweils persönlich verteilt. Die beigelegten Euro – nach Familiengröße gestaffelt von 20 bis 50 € – sind diesmal eine besonders willkommene kleine Hilfe. Der Rubel ist gegenüber dem Euro um die Hälfte entwertet. Statt der 45 Rubel, die wir im Sommer für 1 Euro bekamen, sind es jetzt über 100 Rubel. Dadurch sind unsere Spenden doppelt so viel wert. Neben Pastor Michelis, im Namen der Gemeindeglieder, bedankte sich auch Albina Beljaewa (82), unsere russische Freundin und Dolmetscherin, und lässt alle, die sie kennen, herzlich grüßen.

Michelis Propst-Stellvertreter
Die Stelle des Propstes ( = Dekan ) in Königsberg / Kaliningrad ist seit Sommer 2014 unbesetzt. Die Zahl russischer evangelischer Theologen, die für eine solche Aufgabe fähig sind, ist leider sehr gering. Die EKD lehnt nach der Entsendung von 7 deutschen Pfarrern als Pröpste seit 1991 eine weitere endgültig ab. Nur im Sommer wird die EKD einen deutschen Pfarrer oder Pfarrerin zur Betreuung deutscher Touristen und zur Entlastung der dortigen Geistlichen für zwei bis drei Monate entsenden. Am 14. Dezember 2014 wurde nun auch der stellvertretende Propst, Pfr. Vieweg, wegen Herzproblemen um 8 Monate vorzeitig in den Ruhestand nach Deutschland entlassen. So müssen zur Zeit die übrig gebliebenen zwei neuen Pastorinnen und die zwei älteren Pastoren sowie vier bis jetzt beauftragte Lektoren (diese mit Lesegottesdiensten) die 36 extrem weit verstreuten Gemeinden geistlich versorgen. Die von Bischof Brauer in Moskau vorgeschlagene Beförderung von Pastor Wladimir Michelis (68 Jahre alt, eigentlich längst Rentner) zum Propst lehnte dieser ab, auch aus Altersgründen. Er übernahm jedoch immerhin, der Not gehorchend, die Aufgaben eines stellvertretenden Propstes, fordert aber dringend die Neubesetzung der Propststelle bis April. Wir wünschen ihm, dass er – gerade bei den dort sehr erschwerten winterlichen Straßenverhältnissen – die notwendigen vielen Fahrten zwischen seinem Wohnort Insterburg/Tschernjachowsk und Königsberg / Kaliningrad (ca. 90 km) unbeschadet übersteht und auch die sonstigen zusätzlichen Belastungen gesundheitlich aushält. Für unsere Begleitung als treue Partner, alle Spenden und Fürbitten für die Gemeindeglieder in und um Saransk dankt er der Heroldsberger Gemeinde sehr.

20 Jahre Partnerschaft
Das Jubiläum unserer seit Sommer 1995 bestehenden Partnerschaft mit der evangelischen Kirchengemeinde Saransk hoffen wir in Heroldsberg, feiern zu können (evtl. Ende September, wenn dort die Ernte aus den Gärten eingebracht ist). Dazu werden wir wieder Pastor Michelis und einige russische Gemeindeglieder aus Saransk für ein paar Tage hierher einladen. Mit ihnen und unserer Gemeinde, beson- ders mit vielen Heroldsbergern, die schon mal in der Partnergemeinde waren, wollen wir bei einem festlichen Saranskgottesdienst und auf andere Weise unser Partnerschaftsjubiläum angemessen festlich begehen. Für unsere Gäste suchen wir dafür wieder freundliche Quartiergeber.
Klaus Plorin